Insa Meinen. Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich. Bremen: Edition Temmen Reviewed by Gunilla-Friederike Budde Published on H-Soz-u-Kult August, Meinen: Wehrmacht und Prostitution. Ende zeigte sich Marianne Weber ebenso bestürzt über die schwindende "sexuelle Selbstdisziplin unter Soldaten im Feld" wie über die staatliche Politik, die die Prostitution für die Armee organisierte. Was die frauenbewegte Publizistin mit Blick auf den Ersten Weltkrieg konstatierte, hatte sich während des Zweiten Weltkriegs auf Initiative der Wehrmacht zu einem systematisch ausgebauten Bordellsystem entwickelt. Die Historikerin Insa Meinen hat diesen in der Forschung bislang kaum beleuchteten Aspekt des Krieges für das besetzte Frankreich zwischen und detailliert nachgezeichnet. Der Bedarf einer "sexuellen Versorgung" der Wehrmachtsangehörigen wurde nicht nur an den sich allabendlich stapelnden deutschen Uniformmützen "in den Garderoben der einschlägigen Etablissements" S. Diesen Bedarf galt es zu kontrollieren und zu kanalisieren. Zentralisierung und Standardisierung des Bordellsystems wurden bereits im Juli als Grundbedingungen formuliert, um einer "wilden, klandestinen Prostitution" ein Ende zu bereiten. Die damit in Gang gesetzte Überwachung der Prostitution firmierte unter dem Titel "Gesundheits- und Seuchenwesen". Wehrmachtsbordelle wurden explizit als "Seuchenschutzeinrichtungen" bezeichnet General Wehrmacht Prostituierte Als Frau "freie" Prostituierte als potentielle "Ansteckungsquellen" diffamiert. Über militärärztliche Gesichtspunkte hinaus begriff das Wehrmachtssanitätswesen die so intendierte Prävention der Geschlechtskrankheiten auch als bevölkerungspolitische Aufgabe: die deutschen Soldaten sollten gesund und zeugungsfähig an die Heimatfront zurückkehren. In der Sprache der Verfügungen wiederholten sich, wie Insa Meinen plausibel analysiert, Klischees von Frankreich als Land der Liebe und der sexuellen Ausschweifungen, verknüpften sich Ansteckungsphobie, mit antifranzösischen Ressentiments und männerbündischer Frauenverachtung. Die von deutscher Seite erlassenen Anordnungen zur Überwachung von Prostitution fügten sich offenbar nahtlos in die Grundlinien der Politik des Vichy-Regimes. Indem General Wehrmacht Prostituierte Als Frau unter der Ägide der Besatzer dafür Sorge trug, den Kontakt der Wehrmachtssoldaten zur weiblichen Zivilbevölkerung auf registrierte Prostituierte und kontrollierte Bordelle zu begrenzen, hoffte es,"die eheliche Treue der Soldatenfrauen" zu stützen und zu schützen. Nicht nur in der Grundintention, auch In der praktischen Kontrolle, Überwachung und Verfolgung von "freien" Prostituierten, der sich Insa Meinen in ihrem zweiten Kapitel zuwendet, erwies sich die deutsch-französische Zusammenarbeit als effektiv. Da auf diese Weise jedoch Kontakte jenseits der Prostitution nicht eingeschränkt werden konnten, verfolgte der Wehrmachtssanitätsdienst deutsch-französische Liaisons generell. Konflikte zwischen den französischen Behörden und den deutschen Militärs entstanden, wenn Freundinnen deutscher Soldaten von der französischen Polizei als Prostituierte geschmäht und verfolgt wurden. In solchen Fällen wandten sich Französinnen dann schon einmal an den Kreis- oder Standortkommandanten, um gegen die Verfolgung der französischen Sittenpolizei zu protestieren. Dazu wurden zum Teil geschlossene Abteilungen in den bestehenden Krankenhäusern, stellenweise auch neue Hospitäler eingerichtet. Die Internierung von Frauen unter Prostitutionsverdacht in spezielle Lager, die die Autorin in ihrem dritten Kapitel untersucht, stellte eine noch verschärftere Form des Einschlusses dar. Unter ihnen lag wiederum die Zahl der Frauen mit Männern in Kriegsgefangenschaft auffällig hoch. Unter den Internierten fanden sich überdies ehemals geschlechtskranke Prostituierte, denen nach klinischer Behandlung eine mehrmonatige Karenzzeit auferlegt wurde. Während die deutschen Besatzer mit der Lagerinternierung ihre Verfügungsgewalt darüber zu behaupten suchten, welche Frauen privat oder beruflich mit deutschen Soldaten verkehren durften, verfolgten die französischen Behörden zusätzliche eigene Ziele, die in der moralischen Verurteilung des weiblichen Lebenswandels lagen und der Bewahrung der Geschlechterordnung während der Okkupation dienen sollten. Die Lebensbedingungen in den Lagern waren katastrophal, Unterernährung und Typhus an der Tagesordnung. Im Frühjahr wurde - pikanterweise auf Intervention einer französischen Sozialarbeiterin - zusätzlich Zwangsarbeit eingeführt. Eine nächste Station vor allem für minderjährige Frauen konnte eines der Bon Pasteur-Häuser sein, die schon im Jahrhundert als "Besserungsanstalten" ins Leben gerufen worden waren. Bei deren Einrichtung konnten die Besatzungsbehörden teilweise auf vorhandene französische Bordelle oder Absteigequartiere zurückgreifen und diese beschlagnahmen. Darüber hinaus bauten sie das Bordellsystem noch beträchtlich aus. Im Laufe der Besatzungszeit führte die Wehrmacht die Abstufung des Bordellsystems nach Nationalitäten und Hierarchiestufen noch weiter fort. Diese Wehrmachtsbordelle funktionierten in der Regel nach dem Muster des traditionellen "maison close", in denen hinter einer möglichst neutralen Fassade Frauen rund um die Uhr bereitzustehen hatten. Mit der Einkreisung prostitutionsverdächtiger Französinnen und der Errichtung des Bordellsystems sahen die deutschen Behörden das Ziel erreicht, ihre Entscheidungsmacht, welche Frauen Kontakt zu ihren Soldaten aufnahmen und unter welchen Umständen dies geschah, zu sichern und die Geschlechterbeziehungen zwischen den Besatzungstruppen und der weiblichen Zivilbevölkerung zu reglementieren. Bei Insa Meinens Studie handelt es sich um eine beeindruckende Untersuchung, die die deutsch-französische Kollaboration aus einem neuen, vor allem männergeschichtlichen Blickwinkel analysiert. Dafür zieht sie reichhaltiges, unveröffentlichtes Aktenmaterial als Quellenbasis heran, das sie gut strukturiert und analysiert präsentiert. Die Prostituierten und die als solche Verdächtigten erscheinen vornehmlich als "Objekte" männlicher Bürokratie und Begierden, als Akteurinnen tauchen sie nur selten auf. Citation: Gunilla-Friederike Budde. Review of Meinen, Insa, Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich. H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews. August, This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders.
Er stellte sich damit gegen die Entkriminalisierung der Prostitution seit den er Jahren in Deutschland. Wie flächendeckend die Sanitätsdienststellen in der Militärverwaltung die OKH-Erlasse bereits im September vewirklicht hatten, vermittelt ein Lagebericht des Leitenden Sanitätsoffiziers beim Bezirkschef B vom Die Errichtung von Bordellen diente nicht nur dazu, die deutschen Truppen unter Kriegs- und Besatzungsbedingungen mit sexuellen Dienstleistungen zu versorgen, sondern folgte auch der Absicht, selbständige Kontaktaufnahmen zwischen Soldaten und Französinnen zu verhindern. Direkt zum Inhalt. Am Rundschreiben Martin Bormann vom
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Schließlich verdienten die Frauen im Bordell brutto 10 ffrs. Wenige Wochen später tauchten Polizeiakten auf; in der einen wurde die neue Gattin Blombergs seit als Prostituierte geführt, in der anderen wurde. mehr als eine freie Prostituierte, so daß es auch einen finanziellen. Der folgende Artikel basiert auf dem Kapitel „Prostitution im Nationalsozialismus“ in: Robert Sommer, Das KZ. Zentralisierung und Standardisierung des Bordellsystems wurden bereits im Juli als Grundbedingungen formuliert, um einer "wilden, klandestinen Prostitution. Anreiz gab, hier zu arbeiten. Bordellzimmer KL hobbyhurennutten.online · 1.Die deutsche Heeresführung befahl, überall in Frankreich ausgewählte Bordelle für die Besatzungsmacht zu beschlagnahmen. Citation: Gunilla-Friederike Budde. Nach wenigen Wochen hielt er um ihre Hand an, wozu er die Zustimmung Hitlers als des obersten Befehlshabers der Wehrmacht benötigte. Marginesy , S. Lageplan des Lagers II Buchenwald, AUSHMM, RG Zu Schwierigkeiten beim Bau solcher Einrichtungen vgl. Kulturgeschichte und -wissenschaft. Bremen Edition Temmen. Da auf diese Weise jedoch Kontakte jenseits der Prostitution nicht eingeschränkt werden konnten, verfolgte der Wehrmachtssanitätsdienst deutsch-französische Liaisons generell. In der Sprache der Verfügungen wiederholten sich, wie Insa Meinen plausibel analysiert, Klischees von Frankreich als Land der Liebe und der sexuellen Ausschweifungen, verknüpften sich Ansteckungsphobie, mit antifranzösischen Ressentiments und männerbündischer Frauenverachtung. Rundschreiben Bormanns vom Der Heeresarzt und der Generalquartiermeister im Heeresoberkommando gaben in der zweiten Julihälfte zwei einander ergänzende Erlasse heraus, die die Errichtung von Bordellen für die Soldaten und die Verfolgung wilder Prostitution für das besetzte Frankreich in die Wege leiteten. Darüber hinaus bauten sie das Bordellsystem noch beträchtlich aus. Januar von Hitler entlassen. Es kam oft zu persönlichen und intimen Kontakten zwischen ihnen und deutschen Frauen. Review of Meinen, Insa, Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich. Der Charakter und die Entwicklung des in Frankreich während des Zweiten Weltkriegs bestehenden Lagersystems können an dieser Stelle nicht beschrieben werden. Nicht nur in der Grundintention, auch In der praktischen Kontrolle, Überwachung und Verfolgung von "freien" Prostituierten, der sich Insa Meinen in ihrem zweiten Kapitel zuwendet, erwies sich die deutsch-französische Zusammenarbeit als effektiv. Die Affäre Fritsch-Blomberg und die damit zusammenhängenden Rücktritte brachten Hitler handstreichartig an die Schaltstellen der militärischen Macht. Mit einer Spende oder Mitgliedschaft im gemeinnützigen Trägerverein Clio-online e. Der Massencharakter des Bordellsystems zeigt sich ebenso am Beispiel der Hafenstadt La Rochelle, wo im Verlauf des Jahres mindestens Französinnen in den für deutsche Truppen reservierten Bordellen tätig waren, wie die Auswertung zeitgenössischer Unterlagen der örtlichen französischen Gesundheitsbehörden ergibt. Mühlhäuser, Regina, Eroberungen. Für Polen vgl. August , Generallandesarchiv Karlsruhe GLAK , Abt. Diese Verknüpfung von Internierungslager und Bordell charakterisiert die spezifisch nazistische Ausprägung behördlicher Prostitutionskontrolle. Ein Teil des Projekts wird durch die Humboldt-Universität zu Berlin sowie die verschiedenen Kooperationspartner des Vereins Clio-online e. Zudem spielten auch sicherheitspolizeiliche Motive eine Rolle. Schnupperabos zum Kennenlernen gibt es hier. Eintrag C. August und Folgen [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ].